Gesegnetes Osterfest – das Grab ist leer!

Gesegnetes Osterfest – das Grab ist leer!

Zitat 2024 KW 13

Lieber Leser, wir wünschen Ihnen frohe und gesegnete, gnadenreiche Ostern!
Was die Feinde unseres Herrn zu verhindern suchten und womit die Freunde nicht gerechnet haben, ist am Ostersonntag geschehen. Das Grab ist leer. Christus ist von den Toten auferstanden und hat uns den Himmel aufgeschlossen. Wie erging es Maria? Dazu einige Gedanken sowie eine beeindruckende Predigt von Professor May über die Tatsache des leeren Grabes Grabs und die tatsächliche Auferstehung.

Maria glaubte zweifellos

Christ Carrying the Cross with the Crucifixion The Resurrection with the Pilgrims of Emmaus MET DT1472Viele Menschen zweifelten oder zweifeln auch heute noch an der Auferstehung Christi. Wenn es jedoch eine Person in der Menschheitsgeschichte gab, bei der diese Verteidigung nicht notwendig war, so ist es die hl. Jungfrau und Mutter unseres Herrn. Maria hat dreissig Jahre in vertrautem Umgang mit ihrem göttlichen Kind gelebt. Sie hat nicht nur die drei Jahre – man verzeihe den Ausdruck –  „Schnellbleiche“ der Apostel und Jünger erlebt. Sie begleitete auch während der dunkelsten Stunde des Karfreitags der Glaube an die Auferstehung ihres Sohnes. Ihr war klar, dass hier vor ihren Augen und ihrem durchbohrten Herzen die unbegreifliche Liebe Gottes zu uns sündigen Menschenkindern auf unfassbare Weise sichtbar geworden war. Sie war dazu erwählt, die neue Eva zu sein, die durch ihren Gehorsam den Ungehorsam der ersten Eva sühnen sollte, die durch ihr Mitleiden am Erlösungswerk ihres Sohnes teilnehmen sollte.

Als der Heiland seinen Aposteln sein Leiden und Sterben und die Auferstehung ankündigte, heisst es im Evangelium nur einfach: „Doch sie verstanden nichts davon, diese Rede war ihnen dunkel“ (Lk 18,34). Und als die Ereignisse dann eintraten, überstieg das bei weitem ihre Glaubenskraft – und sicher auch die jedes gewöhnlich sterblichen Menschen. Und wenn der Lieblingsjünger Johannes auch den Mut und die Kraft gefunden hat, unter dem Kreuz zu stehen, so war doch dieser übernatürliche Glaube an den Sieg über Tod und Sünde durch das Leiden seines Herrn und Meisters in diesem schauerlichen Augenblick nicht vorhanden. Denn als er später mit Petrus zum Grabe lief, um sich persönlich von dem wunderbaren Bericht der Frauen zu überzeugen, gingen – zuerst Petrus – dann auch er in das Grab. Und er selbst wird später schreiben: „Und er sah und er glaubte. Denn noch hatten sie die Schrift nicht verstanden, dass er auferstehen müsse von den Toten“ (Joh 20, 8f).

Und kommen wir zu den frommen Frauen. In ihrer berührenden Liebe zum Herrn kamen sie in der Frühe zum Grab mit der Absicht, seinen Leichnam zu salben. Der Herr belohnte ihren Liebesdienst, indem sie die ersten Zeugen seiner Auferstehung wurden. Und bis zum Ende der Zeiten wird diese Liebestat mit dem Evangelium verkündet werden. Doch es ist offensichtlich, dass der Glaube bzw. die Hoffnung an eine Auferstehung unseres Herrn in diesen Stunden ausserhalb ihrer Gedankenwelt lag, kamen sie doch, um den Leichnam zu salben.

Maria allein bewahrte in diesen Stunden im Licht ihres unbesiegbaren Glaubens[1] die Gewissheit, dass ihr Sohn und Erlöser die Sünde und den Tod und die Bosheit des Teufels endgültig zunichtemachte und dass er, wie er es vorausverkündigt hat, am dritten Tage auferstehen wird.

Bitten wir die Königin des Himmels, sie möge uns Anteil schenken an ihrem unüberwindlichen Glauben, dass auch unser Grab einmal leer sein wird und wir nach der Auferstehung Gottes Herrlichkeit schauen und in der Gemeinschaft mit allen Heiligen das ewige Oster-Alleluja singen dürfen.

 

Das Grab ist leer (Predigt von Prof. May)

Im Namen des Vaters und des Soh­nes und des Hei­li­gen Geis­tes. Amen.

Geliebte im Herrn!

empty tomb 3326100 1280„Dies ist die größte Woche in der Geschichte der Welt seit der Schöp­fung.“ So sagte der ame­ri­ka­ni­sche Prä­si­dent Nixon nach der Rück­kehr der ers­ten Astro­nau­ten vom Mond. Doch diese Worte rügte der ame­ri­ka­ni­sche Evan­ge­list und Nixon­freund Billy Gra­ham. Er sagte, diese Äuße­rung habe der Prä­si­dent nicht rich­tig über­dacht. Der Tag der Geburt Jesu, sein Todes­tag und der Tag der Auf­er­ste­hung hät­ten wesent­lich grö­ßere Bedeu­tung für die Mensch­heit. Wahr­haf­tig: Mit Jesus, mit sei­ner Ankunft, sei­nem Lei­den und sei­ner Auf­er­ste­hung steht und fällt das Schick­sal der Mensch­heit. Denn er ist das Schick­sal der Mensch­heit. Doch gegen diese Über­zeu­gung lau­fen die Feinde Jesu Sturm. Die Welt des Unglau­bens und des Zwei­fels sagt: Es ist noch kei­ner wie­der­ge­kom­men, den ein­mal das Grab ver­schlun­gen hat. Wirk­lich nicht? Gibt es nicht einen Auf­er­stan­de­nen? Haben nicht Män­ner und Frauen den Auf­er­stan­de­nen gese­hen, mit ihm gespro­chen, mit ihm geges­sen? Wie steht es um Jesu leib­li­che Auf­er­ste­hung? Ist sie eine unum­stöß­li­che geschicht­li­che Tat­sa­che oder die Aus­ge­burt from­mer Dich­tung? Jesus hat das Wun­der sei­ner Auf­er­ste­hung vor­her­ge­sagt. Des­we­gen wurde sein Grab so sorg­fäl­tig bewacht wie kein ande­res. Dass es am Oster­mor­gen leer war, ist eine Tat­sa­che, die nie­mand bestrei­ten kann, weder die Freunde noch die Feinde Jesu. Wäre es nicht leer gewe­sen, hätte man den Apos­teln mit ihrer Auf­er­ste­hungs­pre­digt ein­fach den Leich­nam Jesu ent­ge­gen­ge­hal­ten. Das tat man nicht, weil man es nicht tun konnte. Denn der Leich­nam war nicht mehr da. Selbst die größ­ten Feinde des Chris­ten­tums geben zu, dass das Grab Jesu leer war. Damit ist der Ver­such erle­digt, zu behaup­ten, die Apos­tel hät­ten sich ein­ge­bil­det, den Auf­er­stan­de­nen zu sehen. Die Ein­bil­dung der Apos­tel konnte das Grab nicht ent­lee­ren.

Ange­sichts des lee­ren Gra­bes bleibt den Leug­nern der Auf­er­ste­hung Christi nur der Aus­weg: Es liegt Betrug vor. Man hat den Leich­nam Jesu gestoh­len. Ent­we­der die Feinde oder die Freunde Jesu haben den Leich­nam besei­tigt. Stimmt das? Die Feinde Jesu hat­ten kein Inter­esse am Ver­schwin­den, son­dern am Vor­han­den­sein des Leich­nams. Die Exis­tenz des Leich­nams war das unum­stöß­li­che Argu­ment, um die unbe­queme Pre­digt der Apos­tel von der Auf­er­ste­hung Jesu zum Schwei­gen zu brin­gen. Hät­ten die Feinde Jesu den Leich­nam in ihre Hand gebracht, dann hät­ten sie ihn im Tri­umph durch Jeru­sa­lem tra­gen kön­nen, um auf diese Weise die Ver­kün­di­gung der Auf­er­ste­hung als absurd zu erwei­sen. Haben die Freunde Jesu den Leich­nam ent­fernt, wie die Dieb­stahl­hy­po­these der Juden behaup­tet (Mt 28,15)? Die Hohen­pries­ter und Ältes­ten gaben dem Wach­kom­mando am Grabe Geld mit den Wor­ten: Sagt, seine Jün­ger sind nachts gekom­men und haben ihn, wäh­rend wir schlie­fen, gestoh­len. Die wachen­den Sol­da­ten stell­ten sich selbst das schlech­teste Zeug­nis aus, wenn sie anga­ben, sie hät­ten geschla­fen. Als Wach­pos­ten waren sie unter Todes­strafe zum Wachen ver­pflich­tet. Merk­wür­dig auch, dass alle schlie­fen. Und doch: Sie konn­ten geschla­fen haben wie Mur­mel­tiere. Das Weg­wäl­zen des gro­ßen Stei­nes vor dem Ein­gang des Gra­bes musste ein Geräusch machen, dass auch ein Sie­ben­schlä­fer wach wer­den musste. Wer der Wahr­heit ent­flie­hen will, fällt in den Abgrund der Lächer­lich­keit. Haben sie geschla­fen, wie konn­ten sie sehen, dass der Leich­nam gestoh­len wor­den ist? Haben sie aber nicht geschla­fen, wie konn­ten sie den Dieb­stahl zulas­sen? Noch eine letzte Frage: Wenn die Apos­tel den Leich­nam Jesu gestoh­len hät­ten, was hät­ten sie damit anfan­gen wol­len? Der Besitz einer Lei­che hätte die Ver­kün­di­gung der Apos­tel nicht gestärkt, son­dern ent­larvt. Ein Leich­nam beweist den Tod, nicht aber die Auf­er­ste­hung. Der Besitz einer Lei­che wan­delt nicht furcht­same, hoff­nungs­los nie­der­ge­beugte Men­schen in mutige Beken­ner um.

Nimmt man an, der Leich­nam Jesu sei in eine Ver­bre­cher­grube gewor­fen und des­halb nicht mehr gefun­den wor­den, so unter­nimmt man das Wag­nis, sämt­li­che bib­li­sche Quel­len, die ein­stim­mig das Begräb­nis Jesu bezeu­gen, als unglaub­wür­dig und lügen­haft hin­zu­stel­len, ohne auch nur den lei­ses­ten Beweis hier­für antre­ten zu kön­nen. Man über­sieht dabei noch, dass Jesus nach römi­schem Recht ver­ur­teilt und hin­ge­rich­tet wurde. Das römi­sche Recht aber kannte keine Ver­bre­cher­grube. Es über­ließ die Lei­che der rich­ter­li­chen Ver­fü­gung. Selbst wenn man annähme, Jesu Lei­che sei in die Grube gewor­fen wor­den, wäre er in die­sem Fall noch auf­zu­fin­den gewe­sen. Warum holte man ihn nicht aus der Grube her­aus oder ver­wies wenigs­tens auf sie, um damit den begin­nen­den Oster­glau­ben gleich im Keime zu ersti­cken? Warum ließ die jüdi­sche Obrig­keit die Oster­zeu­gen statt­des­sen lie­ber ins Gefäng­nis wer­fen und mit Ruten schla­gen?

Ein Toter kann sich auch nicht selbst aus dem Grab ent­fer­nen. Ent­we­der war er nicht tot oder er ist wie­der leben­dig gewor­den. So ver­fal­len die Leug­ner der Auf­er­ste­hung Jesu auf eine wei­tere Aus­flucht. Danach sei Jesus nicht am Kreuze gestor­ben, er sei nur schein­tot gewe­sen und im küh­len Grab wie­der auf­ge­wacht, habe das Grab ver­las­sen, die Sol­da­ten seien von Ent­set­zen gepackt davon­ge­lau­fen. Die Schein­tod­hy­po­these ist genau so albern wie die Dieb­stahl­hy­po­these. Ob ein Mensch gestor­ben ist oder nicht, ist eine geschicht­li­che Frage. Sie wird beant­wor­tet durch glaub­wür­dige Zeu­gen. Den Tod Jesu am Kreuz bezeu­gen ein­mal die Freunde Christi, vor allem der Apos­tel Johan­nes, der bis zum letz­ten Atem­zug des Herrn unter dem Kreuz aus­harrte. Den Tod Jesu am Kreuze bezeugt der heid­ni­sche Haupt­mann. Pila­tus ließ ihn kom­men und befragte ihn, um Gewiss­heit über Jesu Tod zu gewin­nen. Der Haupt­mann bestä­tigte das Ster­ben, das er selbst beob­ach­tet hatte. Den Tod Jesu bezeu­gen die Feinde Jesu. Für sie ist jetzt auf der Schä­del­stätte die lang­er­sehnte Stunde gekom­men, den ver­hass­ten Naza­re­ner zu besei­ti­gen. Sie woll­ten sei­nen Tod, und sie über­zeug­ten sich gründ­lich, ob er wirk­lich tot war. Als sie Pila­tus um eine Gra­bes­wa­che angin­gen, sag­ten sie aus­drück­lich: „Als die­ser noch lebte.“ Also waren sie gewiss, dass er nicht mehr am Leben war. Den wirk­li­chen Tod Jesu bezeu­gen die Sol­da­ten, die den Befehl erhiel­ten, den drei Gekreu­zig­ten zur Beschleu­ni­gung ihres Ster­bens die Gebeine zu zer­schla­gen. Sie führ­ten an zwei Hin­ge­rich­te­ten den Befehl aus, an Jesus aber nicht. Denn sie sahen, dass er schon tot war. Um jedoch gegen jede Täu­schung sicher zu sein, stieß ihm einer der Sol­da­ten seine Lanze in die Seite, so dass aus der Wunde Blut und Was­ser floss. Blut und Was­ser fließt aus einem durch­sto­ße­nen Her­zen. Ein Mensch mit einem durch­bohr­ten Her­zen ist ein dem Tod ver­fal­le­ner Mensch.

Die Frage, ob man die leib­li­che Auf­er­ste­hung des Gekreu­zig­ten als geschicht­li­che Tat­sa­che anneh­men kann, taucht nicht erst nach gerau­mer Zeit auf, als man sie nicht mehr als siche­res Ereig­nis kon­trol­lie­ren konnte. Diese Frage war akut von Anfang an, als sich die Kunde vom lee­ren Grab wie ein Lauf­feuer ver­brei­tete. Bei dem Uner­hör­ten und Unge­heu­er­li­chen der Behaup­tung ist das nicht ver­wun­der­lich. Die Hei­lige Schrift schil­dert die Gra­bes­sze­nen, die Erre­gung, Ver­wun­de­rung, Bestür­zung der Zeit­ge­nos­sen des­we­gen so aus­führ­lich, um zu zei­gen, dass die dama­li­gen Men­schen weder leicht­gläu­big noch hys­te­risch waren. Jede Legen­den­bil­dung und jeder Betrug waren aus­ge­schlos­sen. Dass diese Zeu­gen der ers­ten Stunde aller­dings an eine leib­li­che Auf­er­ste­hung glaub­ten, dazu muss­ten wirk­lich Begeg­nun­gen mit dem Auf­er­stan­de­nen kom­men. Die Glaub­wür­dig­keit der leib­li­chen Auf­er­ste­hung Jesu beruht nicht auf dem lee­ren Grab, erst recht nicht auf Ein­bil­dung oder Betrug, son­dern auf dem ein­hel­li­gen Zeug­nis derer, die den Auf­er­stan­de­nen per­sön­lich gese­hen und gespro­chen, die ihn betas­tet und mit ihm gespeist haben. Damit haben wir alle Mög­lich­kei­ten geprüft, die in Frage kom­men, um das Leer­wer­den des Gra­bes Jesu zu erklä­ren. Das Ergeb­nis unse­rer Prü­fung ist: Das Grab ist leer, aber nicht Freunde und nicht Feinde haben den Leich­nam bei­seite geschafft. Auch der Gedanke des Schein­to­des kommt nicht in Frage. Also bleibt nur eines: Der Tote ist wie­der leben­dig gewor­den aus gött­li­cher Macht; er ist auf­er­stan­den, wie die Apos­tel ein­mü­tig und ohne jeden Wider­ruf ver­kün­det haben. Die Chris­ten­heit spricht die Wahr­heit, wenn sie singt: Das Grab ist leer, der Held erwacht, der Hei­land ist erstan­den. Da sieht man sei­ner Gott­heit Macht, sie macht den Tod zuschan­den.

Amen.[2]

 

 

Quellen Text:

Predigt von Prof. May, https://www.glaubenswahrheit.org/predigten/chrono/2023/, abgerufen am 4.3.2024

 

Bilderquellen:

  • Zitat der Woche: The Resurrected Christ Appears to the Virgin, Gemälde aus 1629, Public Domain via Wikimedia
  • Christus, das Kreuz tragend, und die Kreuzigung; Die Auferstehung, mit den Jüngern von Emmaus, Public domain via Wikimedia
  • Leeres Grab, von TC_Perch, Public domain via Pixabay

[1] Der hl. Ludwig Maria Grignon von Montfort beschreibt in wunderbaren Worten in seinem goldenen Buch, wie Maria ihre treuen Verehrer teilnehmen lässt an diesem, ihrem unbesiegbaren Glauben: (S. 157 Lins Verlag 1987)

[2] Predigt von Prof. May, https://www.glaubenswahrheit.org/predigten/chrono/2023/, abgerufen am 4.3.2024

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