MI-Rundbrief, März 2014

MI-Rundbrief, März 2014

Es lebe die Immaculata! 20140314 151811 1
Liebe Ritter!
Nur ein Ort auf der Welt darf den Namen der Stadt des Anfangs tragen – das ist Nazareth, wo die Worte des Engels ertönten: „Fürchte dich nicht“ – die auch für unsere geängstigten Seelen so notwendig sind. Nun, die Friedenszeit wurde von der Erbsünde zerstört, deswegen irren wir in dieser armen Welt umher auf der Suche nach einer Oase, wo unsere dürstenden Herzen den Frieden finden können. Um sich auf den Weg zu machen, muss man jedoch genug Mut haben. Man kann die Reisen mit dem Finger auf der Weltkarte planen und nie das Haus verlassen mit der Begründung, es ist zu schwierig, es ist zu weit. Oder man kann einfach aufbrechen, wohl wissend, dass uns das eigene Elend begleitet, welches uns oft an den Strassenrand oder auch auf dem geraden Weg zum Boden wirft. Das Ziel vor Augen – d.h. die Rückkehr nach Hause, stehen wir rasch auf und wir ziehen weiter, vorausgesetzt, dass wir Nazareth verlassen. Und dies bedeutet, Nazareth zuerst zu finden. Viele von uns irren durch verschiedene Städte umher, manchmal haben wir schon eine bequeme Unterkunft gefunden, die viel Geld gekostet hat und endlich wollen wir die Ruhe haben. Wenn wir aber für einen Moment in unserem hektischen Tag stehen bleiben, hören wir die eigene Seele sprechen: „Dies ist nicht mein Haus“, deswegen treibt uns der Mut in Richtung Nazareth, das auch der Wille Gottes genannt werden könnte. „Mir geschehe nach deinem Wort“ – wie schwierig sind diese Worte, wenn sie unser eigenes Leben und unsere Zukunftspläne betreffen, die Gottes Vorsehung anders sieht als wir selber. Daher entfernt Nazareth zuerst die Angst, dann erfüllt es uns mit Frieden, den die Welt vergebens woanders sucht. Wenn wir nicht ins Haus von Nazareth einziehen, so werden wir nie den Kreuzweg mit den Stationen unseres Lebens verstehen können. Der Verrat der Freunde, falsche Anschuldigungen, Versagen und ständige Qual des Herzen können den Weg verdecken, welchen des Engels Verkündigung so klar gezeigt hat. Deshalb müssen wir immer wieder nach Nazareth zurückkehren, welches sich in unseren Seelen zwischen der Stille und der Einsamkeit befindet. Wir haben keine Chance, es zu finden, wenn wir die Zeit mit leerem Gerede und trivialer Unterhaltung vergeuden, dadurch stolpern wir, verlieren wir den Weg. Und dann beklagen wir uns, dass es zu schwierig ist, dass die anderen schrecklich sind und wir machen uns vor, dass mein Wille der Wille Gottes sei. Jeder Weg bringt Schwierigkeiten mit sich. Allerdings – wie ein frommer Autor sagt – „Liebe wird niemals müde, und die Barmherzigkeit erschöpft sich nicht“, und ebenfalls: „Und das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt“, um das alles zu beheben, was wir kaputt gemacht haben. Denn wir sind alle wie kleine Kinder, die über ein zerbrochenes Spielzeug weinen und es nicht wieder zusammensetzen können. Ein guter Vater, der unsere Unbeholfenheit sieht, kommt zu uns und sagt zärtlich: „Gib mir das alles, jetzt werde ich mich damit beschäftigen“. Und was sagen wir? Entweder hören wir auf zu weinen und werfen wir uns in seine Arme, im Vertrauen auf seine Kraft, und dann setzt er unseres Leben wieder zusammen oder wir werden weiter weinen und wiederholen: „Ich allein“ oder „Es ist nicht so“, und dadurch verlieren wir die Berufung, die wir durch seine Gnade erben könnten … Das Feuer der Liebe, im Tabernakel verborgen, flammte zuerst in Nazareth, im Herzen jenes Wesens, welches alles für alles gab. Die Unbefleckte hat ihn nie verlassen, deswegen stand sie auch beim Kreuz, ohne aufzuhören, zu lieben und zu vertrauen. Bis der Himmel die Sehnsucht nicht mehr weiter aushalten konnte und er gab ihr die Macht über sich selber. Und alles begann eben in Nazareth …
Ihr Ritter der Immaculata
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